Ein Grundkurs zum Plastikmodellbau am Beispiel einer Figur / von Stefan Oppel

TEIL 4

Es geht dem Ende zu.....mit dem Modellbau ;-)

Das Objekt der Begierde ist fertig gebaut und wahrscheinlich gut bemalt.... was gibt es nun noch zu tun ?

Naja, wer jetzt den Homer mit gebaut hat wird z.B. fragend auf einen kleinen Bogen Decals schauen.

Decals .. was issen das ?

Es gibt bzw. gab da eine Menge Bezeichnungen : Transferbildchen ; Wasserabziehbilder ; Folienbilder ; Lackbilder ; Dünnschichtfolienlackierungsbilder ; ........usw..

Die Altdeutsche Bezeichnung Wasserabziehbilder trifft es noch am ehesten.

Diese Bilder werden möglichst nahe am Rand des Motivs ausgeschnitten und nach kurzzeitigen Wasserkontakt auf die entsprechende Stelle am Modell aufgebracht bzw. rüber geschoben.

Diese Decals sind vom Aufbau her, dünne Lackschichten die auf einer Transferschicht aufgebracht sind, welche sich bis zu ihrer Anwendung auf einer Trägerfolie befinden. ( toller Satz ) .

Wenn die Decals ins Wasser kommen saugt sich die Trägerschicht voll und die Transferschicht quillt auf. Dann löst sich das Decals von der Trägerschicht und die dünne Konstruktion kann auf das Modell aufgebracht werden. Dort sollte man extrem vorsichtig das Wasser und die evtl. entstandenen Luftblasen von der Mitte her nach außen wegstreichen und das Decal so, mittels der Adhäsionskraft auf dem Modell befestigen.

( Klugscheißeralarm : die Adhäsionskraft ist die Bindekraft der Moleküle zweier Stoffe. Sprich, die Anhangskraft eines Stoffes zu einem anderen Stoff )

Dazu gibt’s eine Unmenge Tips:

z.B.: Das Decal wird weicher und leichter zu verarbeiten wenn man einen guten Schuß Essig in das Lauwarme Wasser gibt. Noch weicher und fügsamer kann man die Dinger machen mit speziellen Decals Weichmachern. Ich empfehle den von Gunze für leichte bis knifflige Fälle und den von Microscale für extreme Fälle .

z.B.: Zum besseren Hantieren mit einem perfekt ausgeschnittenen Decal braucht man eine gute Pinzette und einige Wattestäbchen. Ein angefeuchtetes Wattestäbchen ist ein unentbehrlicher Helfer beim glattstreichen der Decals.

z.B.: Am besten bringt man die Decals auf eine saubere glatte Fläche auf. Klasse sagen da einige das Modell soll doch matt werden. Jau das geht.

Das Modell wird nach dem Lackieren mit Glanzlack versiegelt ! Anschließend bringen wir die Decals auf. Danach werden die Decals und wieder das ganze Modell noch mal mit Glanzlack versiegelt. Jetzt könnte man noch ein Washing durchführen...dazu später mehr. So nun aber wird mit einem guten Mattlack die Schlusslackierung ausgeführt.

Warum der Aufwand.

1. die Decals haften besser auf einer glatten Oberfläche

2. die Trägerfolie wird praktisch durch den Glanzlack unsichtbar

3. Die Decals sind nun so versiegelt das keine Feuchtigkeit sie erneut anlösen könnte und durch den Lack soweit gegen UV Strahlen stabilisiert das es kaum zum gefürchteten vergilben der Decals kommt.

Decalfehler

( Fehler an einem älteren Modell erklärt )

z.B.: Ist ein Decal endlich fest stellt man zu 50 % fest das es nicht an der richtigen Stelle sitz. Keine Panik. Mit der Pinzette einen Tropfen Wasser holen und das Decal durch leichtes darüber streichen wider dazu bringen Wasser unter sich zu lassen.

z.B.: Ist das Decal zu klein oder hat einfach keine Haftung mehr ( einige haben so was wie einen Kleber in der Trägerschicht. ) ..... kann man mit etwas klarem Glanzlack nachhelfen und es damit einfach festkleben... vorher üben !!.

Also ...nach dem Decal aufbringen das Model versiegeln !

.....Da war noch was.....

Ich erwähnte eben das Washing.

Dazu wird das Modell bei 30° mit Feinwaschmittel ohne Schleudergang in die Waschmaschine gegeben ......... Nein macht das ja nicht !!! Das war ein GAG !

Aber etwas mit waschen hat es schon zu tun.

Es gibt oft dünne Linien die man gerne etwas hervorheben möchte. z.B. Blechstöße, Nähte, Kratzer und was weis ich nicht alles.

Dazu gibt man in die Rillen die man abdunkeln möchte, etwas verdünnte Ölfarbe. Nach kurzem antrocknen wird das Modell mit einem Terpentin getränkten Lappen vorsichtig wieder „abgewaschen“. Dabei verbleibt etwas Farbe in den Rillen, die so schön hervorgehoben werden. Anschließend kommt nochmals eine dünne Lackschicht drüber damit auch das Washing geschützt ist.

Aber Achtung : das sollte alles vorher geübt werden und man sollte sicher sein, das die Farben auf dem Modell sich nicht mit dem Lappen wegwischen lassen !!


Auch wer keine Decals am Modell aufgebracht hat fährt mit dem Versiegeln des Modells gut.

Es schütz den Lack vor Abrieb und Verblassen. Idealer weise wird eine solche Schutzschicht auf gesprüht. Dies hat auch die Industrie erkannt und bietet eine Menge an Klarlacken in Spraydosen an.

Diese stellt man erstemal in warmes Wasser und schüttelt sie sehr ...sehr ...sehr lange . Dann säubert man das Modell und sucht sich einen staubfreien Platz oder Raum.

Das Modell wird bei „guter Belüftung“ nun aus etwa 30 bis 60 cm Entfernung „dünn“ eingenebelt ! Das wird einige male wieder holt. Auch hier gilt ...weniger ist mehr !!

Danach sollte das Modell berührungsfrei und vor Staub geschützt langsam trocknen. Da hilft z.B. eine große Käseglocke oder ein umgestülpter sauber Eimer.

Homer Simson

Das Modell ist nun fertig. In wieweit ihr es auf einen Sockel stellt und wie, das überlasse ich euch.


Hier gehts bald weiter.