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1 Teil Bau einer Resin Figur ( Modell Asuka mit CanCan Rock )
Zwei Sachen bevor ich beginne:
Neulinge sollten sich bitte zunächst den Grundkurs im Plastikmodellbau wenigstens einmal durchlesen ! Es stehen dort einige grundlegende Regeln und Tips drin die ich hier nicht nochmals durchkauen möchte und als vorausgesetzt ansehe.
Außerdem hatte ich einen interessanten Briefwechsel mit einem der nur Anime Figuren baut.
Die Überlegungen daraus will ich euch nicht vorenthalten.
Er ist der Meinung das ein gutes Modell keinerlei Nacharbeiten benötigt und nur lackiert und zusammen geklebt werden muß. Dafür kostet so ein Original Kit dann aber auch zwischen 70 und 150 Euro. Natürlich ist das dann ein Modell das die Note eins Plus verdient.
Ich kann das nicht ganz so sehen.
So ein perfekter Bausatz ist gut , schön und teuer ..... aber das ist dann eigentlich kein Modellbau mehr.
Zum Modellbau gehört immer eine Prise Kreativität; Rätselraten was ist richtig am Bausatz oder was ist Falsch; Das Können die Fehler des Herstellers aus zu bessern und evtl. eigene Ideen hinzufügen. Gerade das sind doch die Sachen die den Spaß am Modellbau ausmachen. Natürlich nur in begrenzten Maße! Wird das alles zuviel, kann man sich den Kit auch gleich selber machen.
Mag sein das ich da etwas altmodisch denke .... aber ich bastle halt nun mal ungern mit der Brieftasche.
So , nun die Frage was macht Asuka in meinem Bastelkeller ;-)
Zunächst habe ich mir alle Teile genau angesehen und begonnen evtl. Gießrückstände zu beseitigen.
Was ist das eigentlich....
Das sind z.B. die Ansätze der Stellen in der das Resin in die Form gefüllt wurden.
Da steht meistens etwas über. Es kann sich auch eine unterschiedlich dicke Haut bilden wo die Formen aufeinanderstoßen. Je gebrauchter eine Form ist desto deutlicher treten solche Ränder auf.
Auch können beim Gebrauch der Formen Schäden entstehen, die sich dann durch Placken , kleine Zacken und Kugeln am Modell bemerkbar machen.
Solche Sachen kann man durch Schaben mit einem scharfen Messer oder durch weg schleifen mit etwas feinem Schleifpapier beseitigen.
Als nächstes überprüfe ich den Sitz der Klebstellen. Idealer weiser sollten sie so perfekt zusammenpassen das man diese Stellen nach dem Lackieren einfach nur zusammen kleben muß. Das ist aber recht selten. Durch gezieltes „überlegtes“ vorsichtiges Abtragen von Material kann man meist eine befriedigende Paßform erreichen. Wenn nicht, hat man dort eine Stelle die später nach dem Verkleben, gespachtelt werden muß.
Bei dem feinschleifen der Oberfläche, damit alle Oberflächen gleich aussehen und gut die Grundierung bzw. die Farbe aufnehmen. Kann es durch aus sein das sich die eine und andere Gußblase öffnet.
Hier gibt es einen feinen kleinen Trick wie man diese schließt. Mann nimmt eine Nadel die man am besten in einer Zange einspannt. Erwärmt diese über einer Kerzen flamme und nimmt anschließend einen Tropfen Kerzenwachs mit. Wenn man nun die Spitze in die kleinen Löcher hält werden diese mit einem Wachskorken verschlossen. Anschließen läßt sich das überstehende Wachs leicht abschaben oder mit etwas Schmirgelpapier abschleifen. Da die Lacke aber schlecht auf dem Wachs haften ist nun unbedingt eine Grundierung empfohlen!
Auf diese Weise lassen sich auch schnell kleine Schäden oder Ritze am Modell beseitigen.
Diese Methode ist mittlerweile so beliebt und auch verfeinert worden, das die Firma RAIRO eine eigenes Wachspachtelgerät mit speziellen Modellierwachsen auf dem Markt gebracht hat. Wer also viel Modellbau betreibt und einmal Gefallen an dieser Art zu arbeiten gefunden hat dem sei dieses Gerät sehr empfohlen. Ich verwende es auch.
Gerade bei Kopien von Resinmodellen ist es auch empfehlenswert die Ränder von z.B. Riemen oder Kleidungstücken nachzuziehen. Sind diese beim Original sehr scharf abgezeichnet werden sie bei der Kopie schnell rundlich und ungenau.
Dazu kann man gut eine Nadel als Gravierwerkzeug verwenden. Wer will kann sich auch auf Hobbymessen oder beim Fachhändler entsprechendes Werkzeug zulegen und damit natürlich noch präziser arbeiten.
Sind nun alle Teile vorbereitet und für brauchbar befunden, sollten sie alle mal gewaschen werden. Dazu reicht eine mildes Spülmittel und lauwarmes Wasser. Dabei reinigen wir alle Teile von den Schleifstaubresten und von den Fetten, die wir mittels Fingerabdrücken und Wachsen, verteilt haben.
Anschließend ist es von Vorteil wenn alle Teile ( wo es möglich ist ) auf einen Zahnstocher oder Schaschlik Spieß aufkleben. Dafür versehe ich die Teile an einer später unsichtbaren Stelle mit einem kleinen Loch und verwende einen Kleber der später auch wieder abzumachen geht. Weißleim , also Holzleim oder der alte einfache UHU ist so ein Kleber. Diese haften nur auf dem Resin.
So „aufgespießt“ kann man die Teile prima Handhaben ohne sie dauernd anzufassen. Die Spieße sollten natürlich einen festen Standort bekommen , wie z.B. einen groben Schaumstoffklotz aus Verpackungsmaterial.
Nun können die Teile in Ruhe Trocknen und sind zum Grundieren und Lackieren schon vorbereitet.
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